Online-Job-Shadowing
Best Practice an der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Einblicke in den Arbeitsalltag eines anderen Menschen erhalten und Netzwerk aufbauen
Beim klassischen Job-Shadowing „beschatten“ Studierende einen Tag lang eine berufstätige Person bei der Arbeit und erleben dadurch ihren Arbeitsalltag. So können sie persönliche Einblicke in einen bestimmten Beruf bzw. ihren Wunschberuf bekommen, sich gezielt Informationen beschaffen und erste berufliche Kontakte knüpfen. Dabei steht das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund. Die Studierenden bekommen einen ersten Eindruck von den Tätigkeitsbereichen, den Arbeitsabläufen und der Unternehmenskultur des Arbeitgebers. Auch die Berufstätigen profitieren vom Job-Shadowing: Sie haben die Gelegenheit, Studierende bei ihrer beruflichen Orientierung zu unterstützen, lernen motivierte Studierende kennen und können das Job-Shadowing als Recruiting-Möglichkeit für Praktika, Werkstudenten, Abschlussarbeiten, Jobeinsteiger nutzen.
Der Fächerhintergrund der rund 110 internationalen Studierenden, die vom Februar 2021 bis Juni 2022 teilgenommen haben, war vielfältig: Neben vielen Studierenden aus den Geistes- und Naturwissenschaften studierten rund ein Viertel der Teilnehmenden Wirtschaftswissenschaften. Ebenso divers ist der berufliche Hintergrund der rund 92 Professionals: Sie arbeiten als Projektmanager*innen, Berater*innen, Produktentwickler*innen etc. in Unternehmen und Institutionen wie z. B. KfW Entwicklungsbank, GIZ, Commerzbank, Friedrich-Ebert-Stiftung, EU-Kommission, BMBF NRW, Museum für Kommunikation, Procter & Gamble, Vereinte Nationen Genf, ILA Genf, Confidential Group. Die Motivation der teilnehmenden Professionals ist es, der Gesellschaft, v. a. jungen Menschen, etwas zurückgeben zu wollen.
Fast alle angemeldeten Studierenden haben sich mittlerweile mit einem oder mehreren Professionals online getroffen und auch ihre Erfahrungen mit dem Programm geteilt. Allen Rückmeldungen ist gemein, dass sie das Job-Shadowing als sehr informativ und hilfreich für ihre berufliche Orientierung empfunden haben. So wurden die Studierenden mit wertvollen Informationen versorgt – wie z. B. dem spezifischen Bewerbungsprozess der jeweiligen Branche. Einige Studierende wurden in ihrem Wunsch bestärkt, sich in dem Unternehmen ihres Job-Shadowing-Partners für ein Praktikum, als Werkstudent*in oder sogar für eine Einstiegsposition zu bewerben und bleiben in Kontakt. Auch die Rückmeldung der Professionals fällt erfreulich positiv aus: Sie empfinden das Online-Job-Shadowing als Gewinn für beide Seiten und die die Mehrzahl will auch weiterhin als Partner für das Programm zur Verfügung stehen.
Sibel Ulucan
Ulucan@em.uni-frankfurt.de